Praktikum endet
Abschied von Julia Lenberg
Julia Lenberg hat zum 31. Januar ihr Praktikum bei uns erfolgreich beendet. Ein knappes Jahr konnte sie in die Arbeit der Kontaktstelle reinschnuppern, mitwirken und das breite Feld der Selbsthilfeunterstützung kennenlernen. Ihre Mitarbeit, ihre Ideen und Impulse haben uns bereichert und wir sind sehr dankbar für ihr Engagement bei uns. Zum Abschluss haben wir ihr noch ein paar Fragen gestellt, um einen kleinen Einblick in ihre Sicht auf die Zeit bei uns zu bekommen:
Was fandest Du besonders spannend? Die Telefonsprechstunden waren für mich sicherlich am spannendsten und lehrreichsten. Ich wusste nie, wer anruft, um welches Thema es geht. Das war immer wieder aufs Neue aufregend, teilweise recht herausfordernd und stellenweise auch sehr spaßig. Eine kleine Wundertüte und das jede Woche, toll!
Was zeichnet für dich die Arbeit in der Kontaktstelle aus? Inhaltlich ist die Arbeit so unglaublich vielfältig. Neben der Kernarbeit Beratung gibt es innerhalb der Kontaktstellenarbeit viele Dinge hinter den Kulissen zu planen und zu organisieren: Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungen, Vernetzungstreffen. Das macht nicht nur Spaß, sondern fühlt sich auch sehr sinnvoll an.
Was würdest Du nachfolgenden Praktikant*innen mit auf den Weg geben? Tipps? Es lohnt sich auf jeden Fall, die Praktikumszeit über einen möglichst langen Zeitraum zu legen, also eher ein Jahr in Teilzeit im Praktikum zu sein, statt wenige Monate in Vollzeit. Denn, viele Aufgaben der Kontaktstellenarbeit, wie z. B. Gruppengründungen, die Organisation von Veranstaltungen oder Öffentlichkeitskampagnen, all dies wird häufig über einen längeren Zeitraum geplant und umgesetzt. Diese Aufgaben und Bereiche möglichst lange zu begleiten, im besten Fall von Beginn bis Ende, empfand ich für die Kontaktstelle und auch für mich als sehr lehrreich und bereichernd. Und mindestens genauso wichtig: Je länger das Praktikum, desto höher ist die Chance auf Geburtstagskuchen!
Was würdest Du der Selbsthilfe wünschen? Was sollte sich ändern? Kurz gesagt: Selbsthilfe sollte noch mehr selbstverständlich werden. Lang gesagt: Mein Eindruck ist, dass das Potenzial von Selbsthilfe gesamtgesellschaftlich unglaublich hoch ist, leider jedoch noch sehr viele Leerstellen hat. Der Kontakt mit Selbsthilfe passiert oft eher zufällig, wer Glück hat, bekommt durch Hörensagen, über zwei Ecken oder einen Flyer mit, dass es so etwas gibt. Und wer zudem noch neugierig und offen genug ist, sich von dem verstaubten Image nicht abschrecken zu lassen, kommt dann tatsächlich mal zu einem Gruppentreffen. Mein Wunsch ist es, dass diese Leerstellen gefüllt werden und Selbsthilfe es schafft, ganz selbstverständlich als eine Unterstützungsoption für sich selbst und Menschen aus dem Umfeld mitgedacht zu werden. Denn Selbsthilfe ist kostenlos, es braucht kein Vorwissen, kein Equipment, kann einfach ausprobiert werden, passt zu jedem Thema und ist im Idealfall eine unglaublich positive Stütze. Wäre doch schön, wenn das noch mehr bekannt wäre und auch mehr genutzt wird.
Danke, liebe Julia und hoffentlich bis bald!
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